Lasse Petersdotter MdL zu Besuch bei Liveability

Bericht

Lasse Petersdotter MdL wollte mehr zu dem Interreg-Projekt Liveability erfahren und kam dafür im Rahmen des Ausschwärmtages der Grünen am 26. April zu Besuch in den Anscharcampus. Was macht Städte lebenswert und was braucht es, um die Lebensqualität in urbanen Räumen zu steigern?

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Lasse Petersdotter MdL im Gespräch vor einer vollgepinnten Stellwand.

Am 13. März veranstaltete die grüne Landtagsfraktion einen sogenannten „Ausschwärmtag“ zum Thema Europa, bei dem die Abgeordneten in ihren jeweiligen Wahlkreisen an Orte ausschwärmen, an denen Europa spürbar ist oder wirkt, darunter zählen unter anderem Projekte, die mit EU-Mitteln gefördert werden. In diesem Zusammenhang führen Lasse Petersdotter MdL und seine Fraktionskolleg*innen Besuche vor Ort durch.  

Da das Projekt Liveability sich an diesem Tage in Gdynia, Polen, mit seinen Partner*innen traf, fand der Austausch mit Lasse Petersdotter am 26. April statt.  

Besuch auf dem Anscharcampus

Lasse Petersdotter, Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein und Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen sowie Sprecher für Wirtschaft und Arbeit, ist direkt gewählter Abgeordneter für Kiel-Nord. Der Anscharcampus befindet sich in seinem Wahlkreis in der Wik, deswegen eignet er sich als perfekter Austauschort. Lasse Petersdotter wurde von Irina Malenko, Mitarbeiterin in seinem Regionalbüro, und der Schülerpraktikantin der Landtagsfraktion Julika Burggraf aus Eutin begleitet. Das Liveability-Team war vertreten durch Andrea Cederquist, Projektleiterin von Liveability, und den Mitarbeiterinnen Isabelle Buschow und Janna Bahnsen. Die Heinrich-Böll-Stiftung SH fungiert als Leadpartnerin des Projekts. 

Lasse Petersdotter zeigte großes Interesse an dem EU-Projekt im Ostseeraum und der politischen Dimension von städtischen Räumen. Bei schwedischen Zimtschnecken erzählte Andrea Cederquist, wie alles begann und was für die Zukunft geplant ist. 

Die Vision lebenswerter Städte zum Leben erwecken 

Mit Hilfe von brandneuen Präsentationsboards, die die Liveability-Kollegin Insa Olshausen in Feinstarbeit bis zu dem Termin mit Lasse Petersdotter erstellte, konnte das Team die Vision lebenswerter Städte zum Leben erwecken. Besonderes Augenmerk lag dabei auf den Entwicklungsschritten der Pilotprojekte in den einzelnen Partnerstädten Gdynia, Guldborgsund, Kiel, Kolding, Pori und Riga. 

Janna Bahnsen stellte das Pilotprojekt der Stadt Kiel vor. Die Volkshochschule in der Muhliusstraße soll als Begegnungsstätte ausgebaut werden. Daraus entwickelte sich ein Austausch darüber, wie Städte dritte Orte schaffen können, die nicht konsumorientiert sind und den Einwohner*innen Möglichkeiten bieten zu verweilen. 

Kiel als lebenswerte Nachbarschaft – Gestaltungsmöglichkeiten

Das Thema Innenstadt-Entwicklung und Leerstand-Nutzung wurde zusammen mit Lasse Petersdotter näher betrachtet. Auch die Aktionen in der Innenstadt der Landeshauptstadt Kiel wurden beleuchtet. Außerdem Quartiersbildungen als Möglichkeit zur Gestaltung lebenswerter Nachbarschaften diskutiert. 

Lasse Petersdotter sprach Aspekte wie Sicherheit, Infrastruktur und die psychische Gesundheit von städtischen Einwohner*innen und Umgang mit Stress und Lärm an. Ferner folgten grundlegende Überlegungen, was braucht eine Stadt überhaupt, damit sie als lebenswert und attraktiv gelten kann? Wie können sie von ihren Einwohner*innen, Stadtverwaltungen und Akteur*innen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft geschaffen werden? 

Julika Burggraf stieß weiterhin die Frage nach der Bürgerbeteiligung in solchen Verwaltungsprozessen an, und Lasse Petersdotter hakte nach, wie es gelingen könnte, dass Einwohner*innen am Gestaltungsprozess direkt teilhaben und wie das konkret aussehen kann. 

Die Projektmitarbeiterinnen stellten schließlich die Menschen hinter dem internationalen Netzwerk und ihr Engagement für die Sache vor. Der grüne Politiker zeigte sich sehr interessiert an der zugrundeliegenden Charta des Projekts für die Gestaltung lebenswerter Städte und möchte wissen, wie es mit Liveability weitergeht. Als nächste Schritte sind der Netzwerkausbau und der Label Launch im Oktober geplant, worauf das Team hinfiebert. 

Kiel als idealen Lebensmittelpunkt 

Am Ende des intensiven Gesprächs wollte das Liveability-Team von Lasse Petersdotter natürlich erfahren, was eine lebenswerte Stadt für ihn bedeutet: 

„Für mich ist eine lebenswerte Stadt, in der man gerne lebt, weil es auch eine gewisse Ruhe und Rückzugsräume gibt, in denen man einfach mal sein kann und das ohne viele Sorgen. Also auch eine Stadt, die einem Sorgen nimmt und nicht immer zu schlaflosen Nächten führt.“ (Lasse Petersdotter) 

Lasse Petersdotter hat sein Herz an seine Heimat Kiel verloren und erzählt, was für ihn an Kiel besonders lebenswert ist: 

„Kiel ist eine sehr überschaubare Stadt und man trifft tatsächlich Leute mehrfach – manchmal mehrfach an einem Tag. Das macht es alles übersichtlicher und nicht so überfordernd. Außerdem gibt es wirklich sehr sehr schöne Ecken in Kiel.“ (Lasse Petersdotter) 

Sein Lieblingsort in Kiel ist der Diederichsenpark. In dem Park, der hinter der Forstbaumschule liegt, fühlt er sich besonders wohl. Hier können Hunde frei laufen und dadurch, dass der Park im Gegensatz zur Forstbaumschule weniger bekannt ist, ist er weniger besucht und viel ruhiger und hat auch direkten Zugang zur Förde. 

Zum Schluss wollte das Liveability-Team wissen, welche Stadt im Ostseeraum ihm die liebste ist: 

„Da muss ich als Kieler Kiel nennen. Also tatsächlich finde ich Kiel ist schon sehr gut gelungen.“ (Lasse Petersdotter) 

Die Stadt Kiel sei noch lange nicht fertig, so Petersdotter. Es gebe noch eine Menge zu tun, das gehöre zu einem schönen Ort dazu, dass er Gestaltungsraum bietet und es Spaß macht, ihn weiterzuentwickeln. 

Das Liveability-Team bedankt sich bei Lasse Petersdotter für das große Interesse, den lebendigen Austausch und die Denkanstöße. 

Liveability wird durch das Interreg-Programm für den Ostseeraum der EU finanziert. Das Projekt will Stadtverwaltungen schulen, das städtische Leben der Zukunft zu entwickeln, um Städte und Kommunen lebenswerter zu machen. Mehr zum Projekt gibt es auf unserer Website sowie der Interreg-Homepage.