Rückblick: Frische Ideen und mutige Visionen beim Creative Bureaucracy Festival 2025

Bericht

Beim Creative Bureaucracy Festival 2025 drehte sich alles darum, wie öffentliche Institutionen zukunftsfähig gemacht werden können. Auch Liveability war wieder dabei – mit spannenden Sessions zu Kultur und Kreativität als Motoren der Stadtentwicklung und inspirierenden Workshops rund um regenerative Allianzen und lebendige Infrastrukturen. 

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In einer Runde sitzen Teilnehmende eines Forums auf dem Creative Bureaucracy Festival teil.

Creative Bureaucracy Festival 2025: Innovation und Inspiration auf einem neuen Level

Unter dem strahlenden Himmel Berlins lud das diesjährige Creative Bureaucracy Festival am 05. Juni 2025 in Berlin zum Staunen, Austauschen und gemeinsamen Weiterdenken ein – und das Projekt Liveability war wie im letzten Jahr live mit dabei. Über 2.100 Teilnehmende vor Ort, mehr als 2.000 weitere im Livestream und über 200 Speaker aus mehr als 30 Ländern – nicht nur aus ganz Europa, sondern auch aus den USA, Indien und vielen weiteren Regionen – sorgten für eine lebendige und internationale Atmosphäre. Die achte Ausgabe des Festivals war damit lebendiger und inspirierender denn je. Das Creative Bureaucracy Festival gilt als das größte Festival für Innovation im öffentlichen Sektor – ein globaler Treffpunkt für Menschen aus Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft und Kultur, die zusammen daran arbeiten, öffentliche Institutionen zukunftsfähig zu machen.

Kultur und Kreativität als Motoren der Stadtentwicklung

Für uns aus dem Liveability-Team war das Festival ein vertrauter Resonanzraum: Besonders deutlich wurde das in der Session Cities Ahead – Why Urban Transformation Needs Culture and Creativity at the Core, die in Kooperation mit dem Goethe-Institut stattfand. Gemeinsam diskutierten Charles Landry, der Präsident des Festivals, Jonathan Roth (Cultural Manager, City Administration, Rüsselsheim), Antonia Blau (Direktorin des Goethe-Instituts Madrid), Nico Degenkolb (Berater, Goethe-Institut) und Edyta Ruta (Urban Culture Institute – City of Weaves) darüber, wie Kultur und Kreativität als Motoren der Stadtentwicklung wirken können. Jonathan Roth teilte dabei lebendige Beispiele aus der erfolgreichen und unkonventionellen Stadtgestaltung in Rüsselsheim mit dem Publikum – für uns ein inspirierender Impuls, besonders mit Blick auf die Aktivierung von Leerständen und die Belebung von Innenstädten als zentralen Baustein für nachhaltige und lebenswerte Städte. Wir fühlten uns ganz wie zu Hause.

Workshops zu regenerativen Allianzen und lebendigen Infrastrukturen

In den Academy-Workshops, gehostet von Politics for Tomorrow, vertieften wir uns in zwei Formate: Im ersten Workshop Regenerative Allianzen für gesunde Lebensräume ging es darum, öffentliche Gemeingüter wie Wasser, Stadtgrün oder Daten nicht nur als Ressourcen zu sichern, sondern als gemeinschaftlich gestaltete und gepflegte Räume zu begreifen. Besonders inspirierend war der Austausch mit Blasius Walch, der mit uns im Projekt zusammenarbeitet und Hans Karssenberg von Placemaking Europe, der das Berliner Beispiel Vollgut vorstellte: eine Genossenschaft auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei in Neukölln, die Räume für Kultur, Soziales und Kleingewerbe schafft. Ein inspirierendes Modell für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung.

Der zweite Workshop Inwertsetzung von lebendigen Infrastrukturen widmete sich der Frage, wie urbane Infrastrukturen als komplexe Stoffwechselbeziehungen verstanden und deren unsichtbare Werte, wie Sorgearbeit oder ökologische Reparatur, in den Fokus gerückt werden können. Moderiert wurde diese Session von Caroline Paulick-Thiel (Direktorin von Politics for Tomorrow), die mit ihrer klugen Gesprächsführung zentrale Impulse setzte.

Vor dem feierlichen Festivalabschluss mit Johanna Sieben, AC Coppens und Charles Landry stand noch die Session A Culture for Change des Goethe-Instituts auf dem Programm. Dort wurde diskutiert, wie Kulturinstitutionen den Spagat zwischen partizipativer Außenwirkung und oft noch hierarchischen internen Strukturen meistern können, um zukunftsfähig zu bleiben.

Nach dem offiziellen Programm ging die Party erst richtig los: Bei einem eiskalten Getränk ließ es sich wunderbar netzwerken und plaudern – inmitten des idyllischen Innenhofgartens des Festsaal Kreuzberg. Mit guter Laune, neuen Kontakten und frischen Ideen im Gepäck ging es beseelt nach Hause – und die Vorfreude auf das nächste Creative Bureaucracy Festival am 11. Juni 2026 ist schon jetzt groß.