Programm der Kulturwochen – Der andere Blick auf Iran ist online

Im Oktober und November finden zum dritten Mal die Kulturwochen – Der andere Blick in Kiel statt. In diesem Jahr dreht sich das Programm rund um den Iran – bei ca. 40 Veranstaltungen ist für jede*n was dabei. 

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Foto des Programmhefts der Kulturwochen Iran 2022.

Organisation und Koordination

Koordiniert und organisiert werden die Kulturwochen auch in diesem Jahr wieder von unserer Landesstiftung gemeinsam mit der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für Migrant*innen Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit einem großen Netzwerk aus Kieler Kultureinrichtungen und Akteur*innen konnte ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm auf die Beine gestellt werden, das durch unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven spannende Einblicke in das Land Iran gibt.

Was bietet das Programm?

Das Programm formiert sich aus einer bunten Zusammenstellung von Präsenz-Veranstaltungen, wie Filmen, Lesungen, Diskussionen, Konzerten, Kochkursen, Ausstellungen, Performances oder Theater und ist nun online verfügbar. Auf einige Themen wurde ein besonderer Fokus gelegt, so z.B. auf Kulturelles, wie Irans reiche Geschichte aus Kunst, Musik oder Film, genauso aber auch auf Politisches, wie die Situation von Frauen oder LGBTQIA+-Personen im Iran oder auch auf die Auswirkungen einer repressiven Theokratie.

Ob Kunst, Musik, Politik, Film oder Literatur – es wird vielfältig!

Gestartet wird schon am Freitag, 23. September, mit einer bis Ende November dauernden Ausstellung im öffentlichen Raum an der Kiellinie (Höhe Finanzministerium). Die Ausstellung zeigt in Deutschland lebende Iraner*innen und stellt die Frage nach ihrer Freiheit. Die Gesichter der Fotografierten sind bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, um sie trotz ihres Lebens fernab des Irans nicht in Gefahr zu bringen. So ergibt sich eine maskenhafte Verzerrung im Spannungsfeld einer vermeintlich freien Lebensweise im Exil und der immer noch währenden Beobachtung des iranischen Regimes. 

Porträt von Golineh Atai.
Golineh Atai wird aus ihrem Buch "Iran – Die Freiheit ist weiblich" lesen

Am Mittwoch, 5. Oktober, liest Fernseh-Korrespondentin und Autorin Golineh Atai aus ihrem Buch "Iran – Die Freiheit ist weiblich". Atai erzählt anhand der Geschichten von neun Frauen, wie die Regierung der Mullahs jede demokratische Bewegung unterdrückt und schafft so einen neuen Blickwinkel. Auch Dr. Mahmood Falaki wird Passagen aus seinen Kurzgeschichten "Ich bin Ausländer und das ist auch gut so" am Freitag, 4. November, zum Besten geben. Mit ironisch distanziertem Blick beschreibt er zwischenmenschliche Begegnungen und Missverständnisse, die zum Überdenken eingefahrener Sichtweisen und Vorurteile anregen.

Am Donnerstag, 20. Oktober, wird es musikalisch – Faarjam spielt seine mitreißende Fusion aus traditioneller iranischer Musik und zeitgenössischen Klängen. Am Samstag, 5. November, bringt der international bekannte Musiker Habib Meftah mit seinem Programm Shibaali seine energiegeladenen, fesselnden Kompositionen direkt aus Paris in die Kieler Pumpe. 

Ein schwarz/weiß Foto. Zwei Perosnen stehen an einem Mischpult.
Habib Meftah Bousheri (l.) mit seinem Programm Shibaali

Beim Frauenfestival: 43 Jahre sexuelle Apartheid am Samstag, 15. Oktober, wird die Performance "Das 3. Narrativ" von Mina Khani und Yasmin Fahbood einen Blick auf die unerzählten Widerstände gegen das Verschleierungsgebot richten, gefolgt von drei Vorträgen der Journalistin und Frauenrechtlerin Madieh Golroo, der Transgender-None-Binary-Regisseurin Amina Maher und der Autorin, Publizistin und queeren Feministin Mina Khani. Alle Teilnehmenden werden dann in eine von Schriftstellerin Asal Dardan geführte Paneldiskussion zum Thema einsteigen.

Am Mittwoch, 19. Oktober, zeigt die Dokumentation "Tod in Teheran" von Thomas Giefer das erschreckend brutale Vorgehen des iranischen Regimes, das das politisch engagierte Ehepaar Parwaneh Eskandari und Dariush Forouhar mit hunderten Messerstichen hinrichtete. Gemeisam mit ihrer Tochter und Künstlerin Parastou Forouhar, die in Deutschland lebt, arbeitete er die schreckliche Ermordung auf. Parastou Forouhar spricht nach der Filmvorstellung mit dem Journalisten Omid Rezaee über ihre ewige Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit. In Kooperation mit dem Kino in der Pumpe sind weitere spannende iranische Filme von renommierten Regiseur*innen, wie "Die Ballade von der weißen Kuh", "A Hero" oder "Untimely" im Programm.

Überblick zu allen Veranstaltungen

Unter www.kulturwochen-kiel.de/programm/ findet sich eine aktuelle Übersicht aller rund 40 Veranstaltungen der Kulturwochen Iran. Dort sind auch Informationen zu Anmeldung etc. zu finden.