Adiós „Images of – Lateinamerika“ – Ein Projekt geht zu Ende, Verbindungen bleiben

Bericht

Im April 2025 endete unser Projekt „Images of – Lateinamerika“ – und blickt mit Dankbarkeit und Stolz auf zweieinhalb Jahre voller Begegnungen, Zusammenarbeit und gemeinsamer Lernerfahrungen zurück.

Teamfoto Images Of Lateinamerika

Seit Ende 2022 verfolgt das Projekt „Images of – Lateinamerika“, eine Kooperation des Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. (BEI) und der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein e.V., das Ziel, neue Perspektiven auf globale Themen zu eröffnen zivilgesellschaftliche Initiativen, Organisationen und Aktivist*innen aus Schleswig-Holstein und verschiedenen Regionen Lateinamerikas miteinander zu vernetzen. Was als Idee begann, wurde zu einem lebendigen Netzwerk das voneinander gelernt, miteinander gearbeitet und neue, differenzierte Bilder („Images“) voneinander entwickelt hat.

Das Projekt setzt sich mit der Frage auseinander, wie wir die Bilder verstehen, die wir voneinander haben – und wie diese Bilder durch unsere Geschichte, Medien, Bildung und gesellschaftliche Narrativen beeinflusst sind. In vielen Fällen sind diese Bilder einseitig, stereotyp oder unvollständig, was zu Missverständnissen, Verzerrungen und Machtungleichgewicht führt. Durch direkte Kooperationen, regelmäßige digitale Austausche und gemeinsames Arbeiten wollte das Projekt Raum für neue, komplexere und gegenseitig respektvolle Perspektiven schaffen, die ein differenziertes globales Verständnis fördern.

In internationalen Kooperationsprojekten haben sich die Teilnehmenden zusammengeschlossen und Aufklärungsarbeit und Lösungsansätze zu Themen wie Klimagerechtigkeit, Feminismus, indigene Perspektiven, mentale Gesundheit, Digitalisierung und urbane Landwirtschaft erarbeitet – auf Augenhöhe, multiperspektivisch und praxisnah. Dabei wurden soziale, politische und ökologische Fragestellungen in einen globalen Kontext gestellt und gemeinsame Herausforderungen sichtbar gemacht. Die Zusammenarbeit hat bestehende Partnerschaften gestärkt, neue Verbindungen geschaffen und den Aufbau nachhaltiger Netzwerke gefördert. Entstanden sind daraus nicht nur Produkte wie Bildungsmaterialien, Podcasts, Ausstellungen oder Videos – sondern vor allem persönliche Verbindungen, Vertrauen und Lust auf weitere Zusammenarbeit.

Besondere Momente gab es viele: Die Reise des Projektteams nach Chile, Bolivien und Kolumbien, bei der Partnerorganisationen besucht, Workshops durchgeführt und Land & Leute besser kennengelernt worden sind. Die Spring School 2024 in Scheersberg, bei der Teilnehmende aus Schleswig-Holstein und Lateinamerika eine intensive Woche voller Austausch, gemeinsamer Arbeit und gegenseitigem Kennenlernen erlebten. Oder unsere digitalen Treffen – von der Weihnachtsfeier bis zu inhaltlichen Workshops – die trotz Distanz, Nähe möglich machten. Diese Begegnungen haben uns gezeigt: Globaler Austausch funktioniert, wenn wir ihn mit Offenheit, Respekt und Neugier gestalten.

Auch in der zweiten Projektphase ging es lebendig weiter: Projekte wurden weiterentwickelt, neue Formate ausprobiert, Wissen geteilt. Zwei digitale Veranstaltungen zu Klimagerechtigkeit & Klimaresilienz und zur kritischen Perspektive auf Globalen Partnerschaften setzten inhaltliche Akzente – geplant und gestaltet mit den Teilnehmenden. Beim letzten Netzwerktreffen im April 2025 war die Stimmung herzlich und voller Wertschätzung. Viele äußerten den Wunsch, weiter miteinander in Kontakt zu bleiben – und wir sind überzeugt, dass dieses Netzwerk auch über das Projekt hinaus bestehen wird.

Natürlich gab es auch Herausforderungen: Unterschiedliche Zeitzonen, Sprachen, Erwartungen; bestehende Machtverhältnisse, fehlende Ressourcen, Zeitdruck – und immer wieder die Suche nach vor allem digitalen Formaten, die wirklich alle mitnehmen. Aber genau darin lag auch die Stärke des Projekts: flexibel zu bleiben, zuzuhören, gemeinsam zu wachsen.

Als Ergebnis des Projekts wurden zahlreiche kreative Bildungsformate entwickelt, darunter Podcasts, Videos, Ausstellungen, Bildungsmaterialien, Veranstaltungen, etc., die in einem Produktkatalog gesammelt und für die Weiterverwendung zugänglich gemacht werden. Dieser Katalog dokumentiert die Vielfalt der entstandenen Beiträge und bietet die Möglichkeit, diese für Bildungsarbeit, Projektentwicklung oder den transkulturellen Austausch zu nutzen.

Was bleibt, ist aber weit mehr als eine Sammlung von Ergebnissen. Es sind neue Freundschaften, gestärktes Vertrauen, ein gemeinsames Verständnis für globale Herausforderungen – und die Erfahrung, dass echte Zusammenarbeit über Kontinente hinweg möglich ist.

Wir sagen von Herzen Danke an alle, die mitgemacht, unterstützt, gestaltet und inspiriert haben. Danke für eure Ideen, eure Zeit, eure Perspektiven – und für alles, was daraus entstanden ist.

Das war „Images of – Lateinamerika“. Bis zum nächsten Mal!

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