Tschernobyl Aktionswochen - Zeitzeugen berichteten

In der Woche vom 21.04. – 29.04. fanden erneut die Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“, initiiert durch das Internationale Bildungs- und Begegnungsnetzwerk Dortmund, statt. Dank der Förderung von Bingo war es uns möglich, wie auch schon in den Jahren zuvor, Besuch aus der Ukraine und Japan zu erhalten. Unsere Liquidatoren Shun Kirishima aus Japan und Oleg Geraschenko aus der Ukraine hatten über die gesamte Woche ein reichhaltiges Programm mit Vorträgen an insgesamt sechs verschiedenen Schulen in Schleswig- Holstein und weiteren teils öffentlichen Veranstaltungen. Als Liquidatoren werden die Personen bezeichnet, die unmittelbar nach den Atomkatstrophen von Tschernobyl (26. April 1986) und Fukushima (11. März 2011) an der Eindämmung der entstanden Schäden vor Ort arbeiteten. Oleg Geraschenko war als Oberstleutnant und Brandschutzmitarbeiter für einen Monat in Tschernobyl. Shun Kirishima arbeitete als Undercover-Journalist in Fukushima und berichtete rund um das Atomkraftwerk und die japanische Energiepolitik.

Am Freitag den 20.04. eröffnete Shun Kirishima zusammen mit Martin Kastranek (Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung SH) und Jochen Stay von ausgestrahlt die Ausstellung „Hörbilder“ und eine Ausstellung von ausgestrahlt im Cloudsters in Lübeck. Mit einer Diskussions- und Vortragsrunde unterstützen die beiden Liquidatoren die 6. Protest- und Kulturmeile in Brokdorf am 22.04. Auch ein Besuch beim Kieler Stadtpräsidenten Hans-Werner Tovar war Teil des Besuchs. Zudem waren die Gäste unter anderem bei Veranstaltungen im Schönberger Rathaus und in der Hansa48. Für Oleg Geraschenko gab es als pensionierter Feuerwehrmann noch einen besonderen Besuch beim Ortsverband des Technischen Hilfswerks Kiel. Dort sprach er mit jungen Feuerwehrleuten und durfte sich die Feuerwehrwache anschauen.

An Schulen in Quickborn, Rendsburg, Altenholz, Lübeck und Kiel berichteten Shun Kirishima und Oleg Geraschenko von ihren Erlebnissen und den Auswirkungen ihrer Einsätze an den Atomkraftwerken. Hierbei trafen sie auf interessierte und wissensbegierige Schüler*innen, welche mit Fragen, Details aus den beiden Liquidatoren rauskitzelten. Auch den Bundesfreiwilligendienstleistenden Schleswig-Holstein beantworteten sie alle Fragen und erzählten, was sie erlebt haben.

Begleitet wurden die beiden Liquidatoren von der Dolmetscherin Iryna Paschenko und Übersetzerin Yoko Kawasaki. Martin Kastranek organisierte die Woche und betreute die Gäste während ihrem Besuch.