Erstes Blue School Symposium in Deutschland

Pressemitteilung

Berlin, 13. Juni 2025 – Das erste Blue School Symposium in Deutschland fand am 12. Juni 2025 statt und brachte rund 80 Teilnehmende aus dem Bildungs-, Wissenschafts-, NGO- und Politikbereich zusammen. Die Veranstaltung wurde vom Institute for Art and Innovation (IFAI Berlin) und der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein organisiert, in Partnerschaft mit der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) und dem Deutschen Komitee der UN-Ozeandekade.

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Eine Welle im Meer von oben.

Die Veranstaltung startete mit Nicole Loeser, Direktorin des Institute for Art and Innovation (IFAI), die das Ocean Future Lab und den Social Art Award, zwei bedeutende Projekte im Rahmen der UN-Ozeandekade (2021-2030), vorstellte. Beide Projekte fördern die Integration von Ocean Literacy und Meeresschutzthemen in die gesellschaftliche und schulische Bildung. Sie unterstrich die Bedeutung von Kunst und kreativen Bildungsansätzen für den Meeresschutz. 

Peter Wiebe, BNE-Bildungsreferent bei der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein, stellte den Meeresatlas und den Wasseratlas vor, zwei wichtige Projekte der Stiftung, die der Wissenschaftskommunikation sowie der  Bildung im Bereich Meeresschutz dienen. Er hob hervor, wie diese Tools in die Ocean Literacy-Bildung integriert werden können und betonte die Notwendigkeit, wissenschaftliche Daten und aktuelle Karten in die Bildungsarbeit einzubringen. 

Dr. Ulrike Heine, Geschäftsführerin des Deutschen Komitees der UN-Ozeandekade (ODK), erläuterte, wie das ODK als Netzwerk zur Förderung von Ocean Literacy beiträgt und die Idee zum Blue School Symposium maßgeblich mitgeprägt hat. Sie betonte, dass die UN-Ozeandekade als globales Netzwerk die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Bildungseinrichtungen, Wissenschaftler:innen und NGOs fördert, um den Meeresschutz voranzutreiben.

Im Panel zu politischen Rahmenbedingungen diskutierten Kirsten Stich (SPD-Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen und stellvertretende Vorsitzende im Schulausschuss), Melanie Malter-Gnanou (Bundeslandkoordinatorin für Baden-Württemberg, Schule im Aufbruch / FREI DAY) sowie Nardine Stybel (Geschäftsführerin der EUCC-D – Die Küsten Union Deutschland) die Perspektiven von Politik, Bildungseinrichtungen und NGOs auf die Herausforderungen der Ocean Literacy-Integration in den Bildungssektor. Kirsten Stich hob die politische Verantwortung hervor, Ocean Literacy in Lehrpläne zu integrieren und dabei Fortbildungswege für Lehrer*innen sowie die notwendigen Fördermittel zur Umsetzung der BNE-Leitlinien bereitstehen müssen. Als stellvertretende Vorsitzende des Schulausschusses im Landtag von Nordrhein-Westfalen setzte sie sich für eine stärkere Verankerung von Umweltbildung und Meeresbildung in der Schulpolitik ein. Melanie Malter-Gnanou sprach über die Arbeit von Schule im Aufbruch und FREI DAY, die es Schulen ermöglicht, den Meeres- und Klimaschutz in ihre Bildungsangebote zu integrieren und dadurch junge Menschen zu aktivem Engagement für den Ozeanschutz zu motivieren. Sie betonte, wie wichtig es sei, Schulen als Agenten des Wandels zu sehen und das Engagement der Schulcommunity durch geeignete Bildungsformate zu stärken. Nardine Stybel erklärte die Rolle von NGOs wie der EUCC-D, die sich seit Jahren für Küsten- und Meeresschutz engagiert.Sie berichtete, wie EUCC-D mit Wissenschaftler*innen und Bildungseinrichtungen zusammenarbeitet. Partizipative und interdisziplinäre Formate sind dabei ein Schlüsselakteur in der Förderung von Bildung und Handlungsfähigkeit im Bereich des Meeresschutzes.

Im Best-Practice-Forum wurden erfolgreiche Praxisbeispiele von Schulprojekten und Initiativen vorgestellt: Dr. Caroline Johansen, Leiterin der Wissenschaftskommunikation bei Interchange (INCH), präsentierte das EU-Projekt Deep Discovery, das innovative Ansätze zur Wissenschaftskommunikation und Integration von Ocean Literacy in die Bildung untersucht und digitale Plattformen erarbeitet. Jim Horyseck (Schüler) und Max Herwig, Lehrer für Naturwissenschaften, vom Gymnasium Kaltenkirchen stellten ihre fächerübergreifenden Projekte vor, die Schüler:innen aktiv in die Themen Meeres- und Klimaschutz einbinden. Janina Löwe von Ocean Youngsters, einer Initiative der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein, teilte ihre Erfahrungen mit der Jugendbeteiligung im Bereich Meeresschutz und Ocean Literacy und wies ebenfalls auf partizipative Lernangebote sowie Peer-to-Peer-Ansätze.

Ein besonderer Höhepunkt war die Vorstellung des Ocean Future School Lab von Katharina Heilein (Projektleiterin des Ocean Future School Lab, IFAI), das als Modellprojekt diente. Heilein berichtete von der erfolgreichen Zertifizierung der Reinhold-Burger-Schule in Berlin und den damit verbundenen Chancen zur Integration von Ocean Literacy in den schulischen Alltag. Außerdem gab sie einen
ausführlichen Einblick in die Antragsformalitäten. 

In den anschließenden drei Breakout-Sessions wurden praktische Lösungen für die Implementierung von Ocean Literacy in den Schulalltag sowie Kooperationsmöglichkeiten mit NGOs und Forschungsinstitutionen diskutiert. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Förderprogrammen wie Erasmus+ und den Möglichkeiten der europäischen Zusammenarbeit. 

Zum Abschluss des Symposiums wurden die nächsten Schritte diskutiert, wie Ocean Literacy weiter verbreitet und in den Bildungssektor integriert werden kann, unter Einbeziehung von Citizen Science, Open-Source-Ansätzen und inklusiver Zugänglichkeit. 

Das Symposium ist das erste von drei geplanten Symposien im Rahmen des Social Art Awards 2025, der als Aktivität im Rahmen der UN-Ozeandekade (2021-2030) anerkannt ist.

Insgesamt bot das Symposium eine hervorragende Gelegenheit, die Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Bildung weiter zu stärken und Lösungen für die dringenden globalen Herausforderungen des Ozeanschutzes zu entwickeln.

Für weitere Informationen und Anfragen:
Institute for Art and Innovation e.V.
Kastanienallee 12 - 10435 Berlin, Germany
www.art-innovation.org - Phone: +49177 7878578 - www.social-art-award.org