Wie Kultur zu sozialer Resilienz in unseren Städten beiträgt

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#CultureForResilience ist für uns als Stiftung von wichtiger Bedeutung. Was wir damit verbinden, worauf wir unseren Fokus setzen und was wir mit unserem Projekt BSR Cultural Pearls bewirken wollen, fassen wir hier zusammen. 

#CultureForResilience is important for us as a foundation. What we associate with it, what we focus on and what we want to achieve with our BSR Cultural Pearls project is summarised here. 

Auf einer Wiese sitzen Leute im Sonnenschein. Über dem Bild steht: Cultivating Resilience, celebrating culture, empowering communities. Unten sind die Logos von Interreg BSR und BSR Cultural Pearls. Links unten steht #CultureForResilience.

English version below.

Wie Kultur zu sozialer Resilienz in unseren Städten beiträgt

„Eine resiliente Gesellschaft ist mehr Wir als Ich“, so formuliert Annette Wiese-Krukowska, Referatsleiterin für Kultur und Kreative Stadt in Kiel, ihre Antwort auf die Frage, wie eine resiliente Kieler Gesellschaft aussehen würde. Auch für uns als Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein steht dieser Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund. Als Teil des Projekts BSR Cultural Pearls möchten wir diese Einstellung vorantreiben. Das von der EU geförderte Interreg-Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, vor allem kleinere Städte und Kommunen im Ostseeraum dabei zu unterstützen, die soziale Resilienz ihrer Bewohner*innen durch die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu stärken. Dabei spielt die Kultur eine besonders wichtige Rolle. Durch gemeinsame Kulturprojekte kann die Partizipation gestärkt und Bewohner*innen in die Gestaltung ihres Umfelds mit einbezogen werden. Diese Zusammenarbeit soll vor allem mit der Unterstützung durch Künstler*innen und Kulturinstitutionen geschehen.

Unsere Rolle im Projekt BSR Cultural Pearls

In dem Projekt BSR Cultural Pearls hat die Heinrich-Böll-Stiftung in einem ersten Schritt eine Sammlung von sogenannten Good-Practice-Beispielen angelegt und Workshops für die Projektpartner*innen und Interessierte angeboten. Für die Sammlung wurden Beispiele aus ganz Europa zusammengetragen und die Erkenntnisse aus diesen Städten und Kommunen in Form eines Handbuchs zur Verfügung gestellt. Die Good-Practice-Beispiele dienen den Cultural Pearls außerdem als Inspiration für ihre eigene Entwicklung. Darüber hinaus begleiten wir in Deutschland die teilnahmeberechtigten Städte und Kommunen1 als Mentor*innen und unterstützen sie im Bewerbungs- und Auswahlprozess, helfen bei der Erstellung eines Aktionsplans und beraten sie bei Fragestellungen. 

Unsere Erfahrungen mit dem Thema

Unsere Landesstiftung ist mit kulturbedingter Resilienz vertraut – schon lange arbeiten wir mit verschiedenen Projekten und Bildungsangeboten sowie auf unterschiedlichen Ebenen für die sozial-ökologische Transformation. Wir sind der festen Überzeugung, dass das Potential des Kultur- und Kreativsektors signifikant zur Stärkung der sozialen Resilienz beiträgt. Kunst und Kultur haben die Wirkmacht, die Gesellschaft zum Besseren zu verändern. Auch in anderen Projekten, wie z. B. KunstMacht oder Liveability, konnten wir schon viele Erfahrungen sammeln, die wir nun bei BSR Cultural Pearls einbringen können. Somit können wir unsere Partner*innen und vor allem die Städte und Kommunen mit unserer Erfahrung und unserem Know-How unterstützen. 

Unsere Geschichte zu unserer Arbeit mit Kunst und Kultur

Allein durch unseren Namensgeber, den Autor Heinrich Böll, hat die Verbindung zu Kunst und Kultur einen besonders hohen Stellenwert bei uns. „Es ist unsere Aufgabe, daran zu erinnern, daß der Mensch nicht nur existiert, um verwaltet zu werden.“, stellt Heinrich Böll fest (Bekenntnis zur Trümmerliteratur, 1954). Wir als Stiftung haben also den Auftrag die Kultur in der Gesellschaft zu stärken und vor allem Künstler*innen den Raum und Einfluss für ihr Wirken in die Gesellschaft hinein zu ermöglichen – weg von festgesetzten, bürokratischen Hierarchien, hin zu kreativer, partizipativer Bürger*innenbeteiligung. Das Besondere ist: Künstler*innen und Kulturschaffende genießen ein Vertrauen in der Gesellschaft, das ein großes Potential für die partizipative Zusammenarbeit zwischen Bürger*innen, Verwaltung und Künstler*innen birgt. Durch diese neue Form der Zusammenarbeit entstehen neue Möglichkeiten, die die Resilienz einer Gesellschaft letztendlich stärken können. Durch das Einmischen von Kultur in politische und gesellschaftliche Fragestellungen ergibt sich eine neue, vielschichtige Reflexion von bspw. Geschichte und kulturellem Gedächtnis, öffentlichem Raum, Migration und Flucht, Menschenrechten oder Genderfragen. 

Neue Perspektiven im Kultur- und Kreativsektor

Der Kultur- und Kreativsektor verspricht zukünftig nicht nur wirtschaftlich ein großes Wachstum, sondern bietet auch in den Bereichen Nachhaltigkeit sowie sozialer, gesellschaftlicher und demographischer Wandel Lösungsansätze. Damit diese Ansätze jedoch auch zu Lösungen geformt werden können, bedarf es einem Umfeld, in dem sich der Kultur- und Kreativsektor entwickeln kann. Dazu möchten wir als Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein mit Projekten wie BSR Cultural Pearls beitragen. 
Wir erhoffen uns, dass wir mit dem Projekt BSR Cultural Pearls dazu beisteuern können, dass Städte und Kommunen die Auswirkung von Kultur auf die soziale Resilienz einer Gesellschaft stärker wertschätzen und ihre Wichtigkeit und Schlagkraft erkennen. Die ernannten „Kulturperlen“ werden ein gutes Vorbild dafür sein, wie dies gelingen kann.
#CultureForResilience

Teilnahmeberechtigt sind in Deutschland Städte, Gemeinden und Kreise aus den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.

Bei Interesse findet ihr mehr Informationen auf der Interreg-Webseite, der Projektwebseite oder bei uns
 

How culture contributes to social resilience in our cities

"A resilient society is more we than I" is how Annette Wiese-Krukowska, Head of Department for Culture and Creative City in Kiel, formulates her answer to the question of what a resilient society in Kiel would look like. For us as the Heinrich Böll Foundation Schleswig-Holstein, this idea of community is also at the forefront. As part of the BSR Cultural Pearls project, we want to advance this idea. The EU-funded Interreg project has set itself the goal of supporting smaller towns and municipalities in the Baltic Sea region to strengthen the social resilience of their inhabitants by promoting social cohesion. Culture plays a particularly important role in this. Through joint cultural projects, participation can be strengthened and residents can be involved in shaping their living environment. This cooperation is to take place above all with the support of artists and cultural institutions.

Our role in the BSR Cultural Pearls project

In the BSR Cultural Pearls project, the Heinrich Böll Foundation has, in a first step, compiled a collection of so-called good practice examples and offered workshops for the project partners and interested parties. For the collection, examples from all over Europe were gathered and the findings from these cities and municipalities1 were made available in the form of a handbook. The good practice examples also serve as inspiration for the Cultural Pearls for their own development. In addition, we accompany the eligible cities and municipalities in Germany as mentors and support them in the application and selection process, help them draw up an action plan and advise them on questions.

Our experience with the topic

Our foundation is familiar with culture-based resilience - for a long time we have been working for social-ecological transformation with various projects and educational offers. We firmly believe that the potential of the cultural and creative sector contributes significantly to strengthening social resilience. Art and culture have the power to change society for the better. We have already gained a lot of experience in other projects, such as KunstMacht or Liveability, which we can now bring to BSR Cultural Pearls. In this way, we can support our partners and especially the cities and municipalities with our experience and know-how.

Our history of our work with art and culture

Simply because of our namesake, the author Heinrich Böll, the connection to art and culture has a particularly high priority for us. "It is our duty to remind of the fact that man does not exist solely to be administered.," Heinrich Böll states (Bekenntnis zur Trümmerliteratur, 1954). Our mission as a foundation is to strengthen culture in society and, above all, to provide artists with the space and influence for their work in society – away from fixed, bureaucratic hierarchies and towards creative, participatory citizen involvement. The special thing about this is that artists and cultural workers enjoy a level of trust in society that holds great potential for participatory cooperation between citizens, administration and artists. This new form of cooperation creates new opportunities that can ultimately strengthen the resilience of a society. The involvement of culture in political and social issues results in a new, multi-layered reflection on, for example, history and cultural memory, public space, migration and flight, human rights or gender issues.

New perspectives in the cultural and creative sector

The cultural and creative sector not only promises great economic growth in the future, but also offers approaches to solutions in the areas of sustainability as well as social, societal and demographic change. However, in order for these approaches to be shaped into solutions, an environment is needed in which the cultural and creative sector can develop. As the Heinrich Böll Foundation Schleswig-Holstein, we would like to contribute to this with projects such as BSR Cultural Pearls. 

We hope that with the BSR Cultural Pearls project we can contribute to cities and municipalities appreciating more strongly the impact of culture on the social resilience of a society and recognising its importance and impact. The designated "Cultural Pearls" will be a good example of how this can be achieved.
#CultureForResilience

Eligible participants in Germany are cities, municipalities and districts from the federal states of Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Western Pomerania, Schleswig-Holstein and Lower Saxony.

If you are interested, you can find more information on the Interreg website, the project website or by contacting us.