KunstMacht - Künstlerische Stadtentwicklung und kulturgeleitete Stadtplanung

KunstMacht, so heißt die neu gegründete Zentrale für künstlerische Stadtentwicklung. KunstMacht will die Methoden des „Cultural Plannings“ bekannter machen und unterstützt interessierte Akteur*innen bei deren Anwendung. Im April und Mai starten die ersten Webinare und Workshops.

Oben mittig steht Kunst Macht. Darunter steht etwas kleiner Zentrale für künstlerische Stadtentwicklung. Darunter ist ein Bild zu sehen. In der Mitte des Bildes steht ein dunkelhaariger Junge mit einem roten Wollknäuel in der rechten Hand. Über ihm ist ein Netz aus pinken Wollfäden. Der Junge ist kruz davor, das Wollknäuel in das Netz zu werfen. Im Hintergrund sieht man auf dem Rasen zwei weitere Kinder.

Cultural Planning – Eine Stadtentwicklungsmethode der besonderen Art

Cultural was? Der Ansatz von Cultural Planning möchte die herkömmliche Stadtplanung ergänzen, um somit einen alternativen Planungsprozess anzustoßen. In Großbritannien, Kanada, den USA, Australien und Skandinavien wird Cultural Planning bereits verstärkt eingesetzt. Wir wünschen uns diesen demokratischen, kunst- und kulturgeleiteten Prozess im öffentlichen Raum auch für Kiel und darüber hinaus.

Beim Cultural Planning gibt es fünf Phasen, die sowohl die nachbarschaftliche Teilhabe stärken als auch Barrieren bei der Beteiligung an gesellschaftlicher sowie städtischer Entwicklung verringern sollen. In allen Phasen wird Kunst, Kultur und Kreativität eingesetzt, um viele Menschen zu erreichen, zusammenzubringen oder auch Zustände, Stimmungen, Wünsche und Kritik sichtbar zu machen.

Zuerst findet ein Cultural Mapping statt, das die ganz eigene Identität eines Viertels oder einer Nachbarschaft untersucht. Darauf folgt die Visionsentwicklung, in der gemeinsam Räume für Diskussionen, Ideen und Utopien geschaffen werden. Die Anerkennung von vielfältigen Stimmen und Erfahrungen aus dem Quartier ist eine wichtige Grundlage im Partizipationsprozess. Die dritte Phase ist das Designing. Hier kommen künstlerische, spielerische und digitale Hilfsmittel zum Einsatz, um aus den zuvor entworfenen Visionen konkrete Ideen entwickeln zu können. Die Phase der Implementierung dient der weiteren Vernetzung mit allen am Prozess beteiligten Akteur*innen. Dies soll helfen, die bis dahin entstandenen Ideen und Ziele in langfristige Entwicklungen einzubetten. Denn zuletzt ist es immer wichtig, die entwickelten Ansätze auch nachhaltig zu verankern, damit sie in die Zukunft wirken können und wirklich zu kulturgeleiteten Veränderungen beitragen.

Typische Treiber und Anlässe für den Prozess

Häufig gibt es bestimmte Voraussetzungen oder Konstellationen, für die das Cultural Planning besonders geeignet ist. Zum einen sind dies Kunstprojekte im öffentlichen Raum und öffentliche Plätze, die neu gedacht werden wollen oder sollen. Auch Leerstand regt oft zu neuen, alternativen Konzepten an. Zum anderen verstärken organisierte Kulturveranstaltungen wie Festivals, urbane Spaziergänge oder Erinnerungsprojekte den Prozess des Cultural Plannings.

Oben steht die Überschrift Cultural Planning als Ansatz für "Placemaking". In der Mitte befindet sich eine Grafik. Mittig der Grafik befindet sich ein Haus, platziert auf der Erdkugel. Das Haus ist von fünf Piktogrammen umgeben, denen jeweils Begriffe zugeordnet sind. V.l.n.r. sind das ein Kopf (Bürger*innen einbinden), eine Sprechblase (Kommunikation ermöglichen), ein Herz (Charakteristika feststellen), ein Blatt (Naturräume bewahren), 1 Tasse (Kultur beleben). Unten: Identität schaffen&Authenzität wahren

Kunst macht möglich...

Für die Anwendung der Cultural Planning Methoden und Strategien brauchen wir eine dreiseitige Partnerschaft zwischen Menschen aus der Gemeinde, aus dem Kunst- und Kulturbetrieb und aus der Stadtpolitik. Die Potenziale, die dadurch entstehen, sind vielfältig: Perspektivwechsel und Grenzverschiebungen werden ermöglicht. Kreative Impulse befähigen die Akteur*innen, die Grenzen des Vorstellbaren zu verändern und zu durchbrechen, um nötige und gewünschte Veränderungsprozesse einleiten zu können. Dass die Transformation aus der Gesellschaft heraus angestoßen wird, ist ein wichtiger Aspekt für die Stärkung und Identität der Nachbarschaft. Künstlerische Events und Aktionen im öffentlichen Raum, bei denen sich die Menschen aus dem Quartier direkt beteiligen können, eröffnen Räume für Begegnungen und den Austausch untereinander. Die zukünftige Nutzung und Gestaltung eines Ortes kann gemeinsam erträumt und  diskutiert werden. Es ist die Chance, eine lebenswerte Nachbarschaft und Gemeinschaft zu schaffen.

Was bietet KunstMacht?

Wir wollen Wissen vermitteln und dazu inspirieren, die Methode des Cultural Plannings selbst umzusetzen. Wir schaffen einen Lern- und Vernetzungsraum für alle, die sich für künstlerische Stadtentwicklung und kulturgeleitete Stadtplanung interessieren. Wir bieten Unterstützung und Beratung bei der Durchführung sowie bei der Kommunikation mit Behörden. Darüber hinaus ist es uns ein Anliegen, andere künstlerische Stadtentwicklungsprojekte sichtbar zu machen, zu unterstützen und bei Bedarf zu vernetzen.

Los geht’s! Startschuss für unsere Webinar- und Workshop-Reihe!

Am 26.04.2022 findet das erste Webinar statt, das die Themenreihe eröffnet und in die Methode „Cultural Planning“ einführt. Trevor Davies aus Kopenhagen und Lea Lükemeier aus Kiel stellen die Methode online vor.

Die Teilnahme ist kostenfrei! Unter mail@kunstmacht.de könnt ihr euch anmelden.

Newsletter für aktuelle Infos

Ihr wollt auch weiterhin über spannende Themen zu künstlerischer Stadtentwicklung und aktuelle Veranstaltungen von KunstMacht informiert werden? Auf www.kunstmacht.de könnt ihr euch für den Newsletter anmelden.

Einladungsflyer zum 1. Webinar  "Auftakt & Einführung: Was ist Cultural Planning?" von KunstMacht (Zentrale für künstlerische Stadtentwicklung) am 26.04.2022 von 16-18 Uhr.